Die Schematherapie gehört zur verhaltenstherapeutischen Therapie und wurde von Jeffrey Young aus der Kognitiven Therapie für Persönlichkeitsstörungen nach Aaron Beck entwickelt. Die Methoden der Kognitiven Therapie wurden hierbei erweitert um Elemente aus psychodynamischen Verfahren wie z.B. der Objektbeziehungstheorie, der Transaktionsanalyse und der Hypno- und Gestalttherapie.
Der Ansatz der Schematherapie beruht auf der Annahme, dass bestimmte erlernte Grundschemata entstanden als Versuch, frustrierte Grundbedürfnisse in der Kindheit zu kompensieren, z.B. Bindung und Sicherheit, Freiheit und Leistung, Selbstwert, Grenzen und Orientierung, Spiel, Spaß, Spontanität.
Mit einem Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gemeint, die das Verhalten steuern. Wurden die Grundbedürfnisse in der Kindheit häufig nicht befriedigt, können ungünstige Schemata entstehen, die sich langfristig negativ auf das Leben von Betroffenen und auf ihre Beziehungen zu anderen Menschen auswirken.
Nachreifung im psychologischen Sinn
Die Schematherapie zielt darauf ab, die nicht hilfreichen und oft destruktiven Bewältigungsstile, die im Laufe der Lebensgeschichte entstanden sind, bewusst zu machen und abzubauen.
Ziel ist es, die eigenen Gefühle und das eigene Verhalten besser regulieren und die eigenen Bedürfnisse auf eine günstigere Weise befriedigen zu lernen. Dies nennt man im psychotherapeutischen Sprachgebrauch auch „Nachreifung“. Dadurch reduzieren sich langfristig die psychischen Belastungen und Symptome und insbesondere auch zwischenmenschliche Probleme.